E-MTB Hardtail vs. Fully: Welches E-Mountainbike passt zu dir?

Du möchtest ein E-Mountainbike kaufen, bist dir aber unsicher, ob ein Hardtail oder ein Fully besser für dich geeignet ist? Damit bist du nicht allein! Viele Mountainbike-Fans und Einsteiger stehen genau vor dieser Entscheidung.

In diesem Ratgeber erklären wir die wichtigsten Unterschiede zwischen E-MTB Hardtails und vollgefederten Bikes („Fullys“), zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile auf und geben dir praktische Tipps zur Auswahl des richtigen Bikes – zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Trails.

Was ist ein E-MTB Hardtail?

Iscooter M10 e-mountain bike

Ein E-MTB Hardtail ist ein elektrisches Mountainbike, das nur über eine Federgabel vorne (ohne Hinterbaufederung, das Heck ist starr) verfügt. Das bedeutet, dass Stöße vom Vorderrad abgefedert werden, während das Hinterrad direkt mit dem Rahmen verbunden ist.

Eigenschaften eines E-MTB Hardtails:  

Ein E-MTB Hardtail überzeugt durch seine klare und funktionale Bauweise. Die folgenden Eigenschaften machen diese Bikes besonders attraktiv für viele Radfahrer.

• Federgabel vorne (meist 100–120 mm Federweg)
• Starrer Hinterbau (kein Dämpfer)
• Geringeres Gewicht im Vergleich zu Fullys
• Einfacherer Rahmenaufbau
• Oft günstiger im Preis

Typische Einsatzbereiche:  

Hardtails sind vor allem in bestimmten Situationen besonders leistungsfähig. Die folgenden Einsatzbereiche zeigen, wo dieses Bike seine Stärken optimal ausspielen kann.

• Glattere Trails und Forstwege
• Längere Touren mit moderaten Anstiegen
• Pendeln oder Alltagsfahrten
• Ideal für Einsteiger und Gelegenheitsfahrer

Vorteile von E-MTB Hardtails

E-MTB Hardtails bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie für viele Fahrer besonders attraktiv machen. Im Folgenden findest du die wichtigsten Pluspunkte, die für diese Bauart sprechen.

Günstigerer Preis: Hardtails sind in der Regel deutlich günstiger als vergleichbare Fullys.

Geringeres Gewicht: Weniger Komponenten bedeuten weniger Gewicht – das macht das Bike agiler und leichter zu handhaben.

Einfachere Konstruktion und potenziell weniger Wartung: Weniger bewegliche Teile (keine Hinterbaufederung) bedeuten weniger Wartungsaufwand.

Direktere Kraftübertragung, höhere Pedaliereffizienz auf ebenen Untergründen: Die Energie wird direkt in Vortrieb umgesetzt, ohne Dämpfungsverluste – besonders vorteilhaft auf flachen Strecken und beim Bergauffahren.

Nachteile von E-MTB Hardtails

Trotz vieler Vorteile gibt es auch einige Schwächen, die bei E-MTB Hardtails beachtet werden sollten. Die folgenden Punkte zeigen, in welchen Bereichen diese Bikes an ihre Grenzen stoßen können.

Weniger Komfort und Kontrolle auf unebenem Gelände: Ohne Hinterbaufederung werden Stöße vom Boden direkt an den Fahrer weitergegeben.

Stärkere Übertragung von Stößen auf den Fahrer: Jede Wurzel, jeder Stein oder Drop ist spürbar – das kann auf Dauer ermüdend sein.

Geringere Performance auf technischen Trails: Hardtails stoßen in anspruchsvollem Gelände, besonders bergab, schnell an ihre Grenzen.

Was ist ein E-MTB Fully?

Ein E-MTB Fully (vollgefedertes E-Mountainbike) verfügt sowohl vorne als auch hinten über eine Federung. Neben der Federgabel sorgt ein Dämpfer im Hinterbau für zusätzliche Dämpfung, was die Fahrqualität auf ruppigen Trails deutlich verbessert.

Eigenschaften eines E-MTB Fully

E-MTB Fullys zeichnen sich durch ihre aufwendige Technik und umfassende Federung aus. Die folgenden Merkmale machen sie besonders geeignet für anspruchsvolles Gelände und ambitionierte Fahrer.

• Federgabel vorne (meist 120–170 mm Federweg)
• Dämpfer hinten (verschiedene Federwege je nach Einsatz: All-Mountain, Trail, Enduro)
• Komplexerer Rahmen mit Umlenkhebeln und Lagern
• In der Regel schwerer und teurer

Typische Einsatzbereiche 

Fullys spielen ihre Stärken vor allem in bestimmten Situationen aus, in denen maximale Kontrolle und Komfort gefragt sind. Die folgenden Einsatzbereiche zeigen, für welche Abenteuer ein E-MTB Fully besonders geeignet ist.

• Anspruchsvolle Trails und technische Abfahrten
• All-Mountain- und Enduro-Touren
• Bikeparks und Alpenüberquerungen
• Fahrer mit Fokus auf Komfort und Performance

Vorteile von E-MTB Fullys

E-MTB Fullys bieten zahlreiche Vorteile, die besonders auf schwierigem Terrain und bei langen Touren spürbar werden. Hier findest du die wichtigsten Pluspunkte, die für ein vollgefedertes E-Mountainbike sprechen.

• Deutlich verbesserter Komfort und Kontrolle auf unebenem Gelände: Die Hinterbaufederung schluckt Schläge und Unebenheiten, was das Fahren angenehmer und sicherer macht.
• Bessere Traktion und Grip: Beide Räder haben besseren Bodenkontakt, besonders in Kurven und bei Nässe.
• Höhere Performance und mehr Sicherheit auf technischen Trails und Abfahrten: Das Bike bleibt auch in schwierigen Passagen leichter beherrschbar.
• Geringere Belastung für den Fahrer: Weniger Vibrationen bedeuten weniger Ermüdung und mehr Fahrspaß auf langen Touren.

Nachteile von E-MTB Fullys

Trotz ihrer vielen Stärken gibt es auch einige Nachteile, die bei der Wahl eines Fullys beachtet werden sollten. Die folgenden Punkte zeigen, wo vollgefederte E-MTBs Schwächen haben können.

• Höherer Preis: Die aufwändigere Technik und zusätzliche Komponenten machen Fullys teurer.
• Höheres Gewicht: Mehr Teile bedeuten mehr Gewicht – das kann das Handling beeinflussen.
• Komplexere Konstruktion, potenziell mehr Wartung: Mehr bewegliche Teile und Lager erfordern mehr Pflege.
• Potentiell weniger direkte Kraftübertragung: Ein Teil der Energie wird durch die Federung absorbiert, besonders beim Sprinten auf Asphalt oder Schotter.

E-MTB Hardtail vs. Fully: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Die Wahl zwischen einem E-MTB Hardtail und einem Fully kann schwierig sein, besonders bei so vielen technischen Details. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede beider Typen auf einen Blick, damit du leichter vergleichen und entscheiden kannst.

 

 

Welches E-MTB passt zu dir? Entscheidungsfaktoren

Die Wahl zwischen einem E-MTB Hardtail und einem Fully ist eine persönliche Entscheidung, die von mehreren wichtigen Faktoren abhängt. Um dir die beste Wahl zu ermöglichen, solltest du folgende Aspekte berücksichtigen:

1. Fahrstil und Terrain

Überlege, welche Strecken du am häufigsten fährst.  

Fährst du überwiegend auf Forstwegen, Schotter und leichten Trails?

Wenn deine Touren meist auf glattem, wenig technischem Gelände stattfinden, reicht ein Hardtail in der Regel aus. Hardtails sind effizient, leicht und machen auf solchen Strecken viel Spaß.

Liebst du technische Trails, Wurzeln, Steine und steile Abfahrten?

Wenn du Abenteuer auf anspruchsvollen Singletrails, felsigen Passagen oder steilen Abfahrten suchst, ist ein Fully die sicherere und komfortablere Wahl. Die zusätzliche Hinterbaufederung sorgt für mehr Kontrolle, Grip und Sicherheit im anspruchsvollen Gelände.

2. Budget

Dein verfügbares Budget spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung.  

Wie viel bist du bereit auszugeben?

Hardtails sind in der Regel günstiger, mit Einsteigermodellen ab etwa 2.000 €. Das macht sie attraktiv für Anfänger oder Preisbewusste. Fullys starten meist ab 3.000 € und können für Premium-Modelle deutlich teurer werden. Berücksichtige dabei nicht nur den Kaufpreis, sondern auch mögliche Folgekosten für Wartung und Upgrades.

3. Komfortansprüche

Überlege, wie wichtig dir Komfort ist, besonders auf längeren Touren.  

Wie wichtig ist dir Komfort auf längeren Fahrten?

Wenn du oft mehrere Stunden unterwegs bist, Rücken- oder Gelenkprobleme hast oder einfach eine sanftere Fahrt bevorzugst, ist ein Fully meist die bessere Wahl. Die Hinterbaufederung schluckt Stöße und Vibrationen, reduziert Ermüdung und macht lange Touren angenehmer. Wenn du mit einem strafferen Fahrgefühl zufrieden bist, reicht ein Hardtail auf weniger anspruchsvollen Strecken aus.

4. Wartungsbereitschaft

Überlege, wie viel Zeit und Aufwand du in die Wartung deines Bikes investieren möchtest.  

Wie viel Zeit möchtest du für Wartung aufbringen?

Hardtails haben weniger bewegliche Teile und sind daher einfacher und günstiger zu warten – ideal für alle, die ein unkompliziertes Bike suchen. Fullys mit Hinterbaufederung erfordern regelmäßige Checks an Dämpfer, Umlenkhebeln und Lagern. Wenn du gerne am Bike schraubst oder Werkstattbesuche nicht scheust, ist ein Fully eine lohnende Wahl.

5. Erfahrungslevel

Beurteile deine aktuellen Fähigkeiten und zukünftigen Ambitionen als Fahrer.  

Bist du Anfänger?

Für Einsteiger sind Hardtails ein guter Einstieg: Sie sind leichter zu handhaben, günstiger und bieten eine gute Lernplattform.

Bist du erfahrener Fahrer und suchst Herausforderungen?

Hast du bereits Erfahrung auf Trails und möchtest deine Grenzen auf technischem Terrain ausloten, bietet ein Fully die nötige Performance, Sicherheit und Reserven für ambitionierte Touren.

Wenn du diese Entscheidungsfaktoren sorgfältig abwägst, findest du das E-MTB, das wirklich zu deinem Fahrstil, deinen Zielen und deinem Budget passt. Teste nach Möglichkeit beide Typen bei einem Händler oder Event, um herauszufinden, was dir am meisten zusagt.

Unser Tipp: 

Überlege dir genau, welche Strecken du fahren möchtest, wie wichtig dir Komfort und Performance sind und welches Budget du zur Verfügung hast. Teste im Idealfall beide Varianten beim Fachhändler oder auf einem E-MTB Test-Event.

Fazit

Beide E-MTB-Typen haben ihre Berechtigung und bieten jeweils spezifische Vor- und Nachteile. Wenn du Wert auf geringes Gewicht, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und einfache Wartung legst, ist ein E-MTB Hardtail eine solide Wahl – besonders für Forstwege und einfache Trails. Wenn du hingegen maximale Kontrolle, Komfort und Sicherheit auf anspruchsvollen Trails und Abfahrten suchst, solltest du zum E-MTB Fully greifen.

 

Häufig gestellte Fragen

Ist ein E-MTB Hardtail für Anfänger geeignet?

Ja, E-MTB Hardtails sind generell sehr gut für Einsteiger geeignet. Sie sind leichter, günstiger und einfacher zu warten als Fullys. Wer hauptsächlich auf glatten Trails oder Forstwegen unterwegs ist, findet im Hardtail einen idealen Einstieg ins E-Mountainbiking.

Kann ich mit einem Hardtail E-MTB technische Trails fahren?

Technische Trails sind mit einem Hardtail grundsätzlich möglich, allerdings weniger komfortabel und herausfordernder als mit einem Fully. Ohne Hinterbaufederung spürst du mehr Schläge und Unebenheiten, was auf rauem Gelände ermüdend sein kann. Wer häufig technische oder Downhill-Trails fährt, ist mit einem Fully besser beraten.

Wie viel Wartung benötigt ein Fully E-MTB im Vergleich zu einem Hardtail?

Ein Fully E-MTB benötigt aufgrund der zusätzlichen beweglichen Teile wie Dämpfer, Umlenkhebel und Lager mehr Wartung. Regelmäßige Kontrolle und Pflege sind wichtig für eine reibungslose Funktion und Sicherheit. Hardtails sind dagegen einfacher aufgebaut und benötigen in der Regel weniger Wartung.

Welches E-MTB eignet sich besser für lange Touren?

Für lange Touren auf überwiegend ebenem oder moderatem Gelände ist das Hardtail oft effizienter, da es leichter ist und die Kraft direkter auf die Straße bringt. Führen die Routen jedoch häufig über raues oder unebenes Gelände, bietet ein Fully mehr Komfort und reduziert die Ermüdung auf langen Strecken. Deine Wahl sollte sich an den typischen Untergründen und deinen Komfortansprüchen orientieren.

Verwandte Artikel:

E-Bike schaltet sich während der Fahrt aus?

Welches E-Bike Passt Zu Mir: Einkaufsführer 2025

E-bike Bremsbeläge Wechseln Nach Wieviel Km: Wann wechseln